Haben Sie schon einmal von einem „Brand Audit“ gehört? Das ist eine Aufräumaktion an einem bestimmten Ort, wo Plastikmüll gesammelt, sortiert und nach Firmen gezählt wird. So lässt sich zeigen, welcher Müll die Umwelt verschmutzt. Durch solche Maßnahmen könne die Aufmerksamkeit öffentlich auf die eigentlich Verantwortlichen der Plastikflut gelenkt werden, auf die Unternehmen nämlich, heißt es in „Pack aus! Plastik, Müll und Ich“, einem kostenlosen Sachbuch der Heinrich-
Plastikmüll-Sammelaktion: Zwei Drittel sind Verpackungen
Im Sommer 2020 sollen fast 15 000 Freiwillige aus Gemeinden, Schulen, Jugendgruppen und Umweltverbänden in 55 Ländern bei 575 Brand Audits mitgemacht haben. Sie haben 346 494 Plastikmüll-
Kein Wunder, denn der Kunststoffverbrauch unter den Lebensmittelverpackungen ist bei Getränken am größten. Das liege vor allem an der Dominanz von PET-
Recycling oder Downcycling
Dabei gilt die Recyclingquote in Deutschland als vorbildlich. Sie beziffere aber nur den Beginn des Prozesses, so die Forscher, aber nicht die Frage, ob tatsächlich wieder neue Produkte aus dem recycelten Material hergestellt werden. „Von 5,2 Millionen Tonnen Endverbraucherabfall aus Plastik konnten 2017 nur 15,6 Prozent zu Rezyklat zur Herstellung von Kunststoffprodukten wiederverwendet werden. Der Rest wurde energetisch verwertet oder exportiert.“ Das Vermeiden von Plastikmüll – insbesondere von Verpackungen – ist also immer noch der beste Weg, um die Umwelt zu schonen.
Unverpacktes einkaufen
Der unverpackte Einkauf ist aber oft eine große Umstellung. Einige stürzen sich mit Eifer aufs neue Einkaufsumfeld, andere fühlen sich überfordert, und manche haben Berührungsängste mit dieser ungewohnten Art des Einkaufens. Daher hat der Unverpackt-
Den Leitfaden können Sie hier einsehen: https://unverpackt-verband.de/assets/files/Leitfaden-unverpacktes-Einkaufen-Doppelseiten-reduziert.pdf
Tipps & Tricks für verpackungsarmes Einkaufen
1. Wiederverwendbare Behälter mitnehmen. Nutzen Sie für Ihren Einkauf Mehrwegtaschen, Stoffbeutel, Einkaufsnetze, Transportboxen etc.
2. Verpackungsarme und –
3. Obst und Gemüse schmecken frisch besser. Eine Plastikhülle schützt zwar so manches Gemüse vor frühzeitigem Verderben und Beschädigung beim Transport. Denn ohne angemessene Verpackung würden z.B. Gurken oder auch Brokkoli schnell viel Wasser verlieren. Doch um Plastik zu reduzieren, sollte man lieber zu unverpackten Gurken greifen, auf Regionalität und Saisonalität achten, auf die richtige Lagerung (ca. 12 Grad) und die Gurke schnell verzehren.
4. Unverpackt ist schön verpackt. Es gibt mittlerweile viele Ladenketten, die bereits ein gutes Angebot an unverpackten Produkten anbieten. Bringen Sie einfach Beutel und leere Gefäße mit und fragen Sie nach, ob Sie Produkte wie Käse, Fleisch, Müsli und mehr ohne Plastik in die mitgebrachten Behälter packen dürfen. Hier finden Sie eine deutschlandweite Online-
5. Machen Sie aus Einweg Mehrweg. Beispiel Brötchentüte: Die können Sie sicherlich noch einmal für die nächsten Schrippen verwenden. Also: Saubere Einwegverpackungen einfach mehrmals nutzen.
6. Trinkflasche immer dabei. Für Getränkeverpackungen ist der Kunststoffverbrauch am größten. Das liegt vor allem an der Dominanz der PET-
7. Pfand-
Etikettenschwindel
- „Ocean Plastic“: Erwartet wird, dass das Produkt zur Minimierung des Mülls in den Meeren beitrage. Fakt ist: Es handelt sich um Plastikabfall, der an Stränden oder im Meer gesammelt wurde. Das kann aber nur ein winziger Anteil sein angesichts der gigantischen Plastikmüllmenge in den Ozeanen.
- „100 % Altplastik“: Suggeriert, es stamme aus benutzter Ware, die gesammelt wurde. Fakt ist: Nur Pfandflaschen aus PET werden sortenrein gesammelt. Das meiste Rezyklat stammt aus Produktionsabfall, war also nie in Gebrauch, sondern Ausschuss, der eingeschmolzen wurde.
- „Recyclingfähig“: Erwartet wird die Wiederverwertung der Verpackung. Fakt ist: „Recyclingfähig“ sagt nichts darüber aus, ob ein Recycling wirklich stattfindet.
- „Bioplastik“: Soll für die Umwelt besser sein als Erdölplastik, weil kompostierbar. Fakt ist: Die Kunststoffe verrotten zu langsam. Muss zudem nicht frei von Chemikalien sein.
Autor: Tim Bartels, aus UmweltBriefe, Juni 2021.
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