Der Müllberg wird immer größer, die Sammelmenge immer geringer: Im Jahr 2019 fielen in Deutschland mehr als zwei Millionen Tonnen Elektroschrott an – ein nie dagewesener Rekordwert. Gleichzeitig wurde nicht mal die Hälfte der ausgedienten Elektrogeräte getrennt gesammelt. Untersuchungen zeigen, dass viele Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend über Entsorgungsmöglichkeiten und –
Entsorgungsmöglichkeiten nicht ausreichend bekannt
Laut einer Umfrage im Auftrag des Verbands der Elektro-
Alte Smartphones in der Schublade
„Immer noch werden zu viele Altgeräte abseits der korrekten Pfade entsorgt“, beklagt denn auch das Umweltbundesamt (UBA). Kleine Altgeräte wie elektrische Zahnbürsten oder Wecker landeten noch häufig im Restmüll oder würden bei den Verpackungsabfällen entsorgt. Oder sie bleiben in Schubläden und Kellern liegen. Beispielsweise alte Smartphones oder Handys: Rund 200 Millionen davon liegen laut einer Befragung des Digitalverbands Bitkom ungenutzt in Schränken oder Schubladen der Haushalte.
„Die Altgeräte enthalten eine Vielzahl an wertvollen Materialien“, sagt Bitkom-
Alte oder defekte Handys dürfen Sie nicht in den Hausmüll werfen. Sie können sie, wie alle anderen Elektrogeräte auch, in den kommunalen Abfallsammelstellen abgeben. Auch alle Hersteller sowie die großen Mobilfunkunternehmen und der Handel nehmen Altgeräte zurück. Diese geben Sie am besten direkt vor Ort in den Geschäften ab. Die Stiftung Elektro-
Neue Rücknahmepflichten des Einzelhandels
Der Handel muss vom Jahr 2022 an stärker über Rücknahmepflichten und Rückgabemöglichkeiten von Elektrogeräten informieren. Auch sollen alle Sammel-
Tipps für Verbraucher:
- Niemals in den Hausmüll. Elektrogeräte enthalten Schadstoffe wie Cadmium und Quecksilber in Batterien, Arsen in LED-
Lampen, Blei in Leiterplatten oder Brom in Flammschutzmitteln. Sie enthalten auch viele Wertstoffe wie Kupfer in den Kabeln oder Gold in den Kontakten. Viele Geräte eignen sich für eine Wiederverwendung. Verbraucher sind laut Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) zur getrennten Sammlung ihrer Altgeräte verpflichtet. - Achten Sie auf das Symbol mit der durchgestrichenen Mülltonne auf Rädern. Es kennzeichnet E-
Geräte, die gesondert zu entsorgen sind. Fast alles, was eine Batterie oder eine Steckdose benötigt, ist ein Elektro- oder Elektronikgerät. Neben Kühlschränken, Telefonen, Rauchmeldern zählen auch Energiesparlampen und LEDs sowie einzelne Elektrobauteile oder Ladekabel dazu. - Nur große Händler müssen Altgeräte zurücknehmen. Gemeint sind solche mit einer Verkaufsfläche von 400 m². Dazu zählen auch Online-
und Versandhändler mit einer derart großen Lagerfläche. - Beim Kauf eines E-
Gerätes können Sie ein vergleichbares Altgerät kostenlos abgeben. Dabei spielt es keine Rolle, wo Sie das Gerät erworben haben. Altgeräte, die kleiner als 25 cm sind, z.B. Handys, Toaster, Fernbedienungen, können Sie unabhängig vom Kauf eines Gerätes abgeben. - Beschädigen Sie das Altgerät bei der Abgabe möglichst nicht. Dies ist Voraussetzung für eine mögliche Wiederverwendung, verhindert, dass Schadstoffe austreten, und ermöglicht besseres Recycling.
- Im Fall eines Online-
Händlers sollten Sie sich über die von ihm geschaffenen Rückgabemöglichkeiten informieren. Sofern der Händler eine Rückgabe mittels Paketversand anbietet, achten Sie auf eine sorgsame Verpackung und versenden Sie aus Sicherheitsgründen keine Energiesparlampen, lose Batterien oder Akkus. Nutzen Sie für diese Produkte stationäre Sammelstellen, zum Beispiel im Einzelhandel. - Geben Sie ausgediente Handys zum Wertstoffrecycling: Einfach z.B. bei der Telekom oder bei der Umwelthilfe ein kostenloses Retourenlabel herunterladen, mit dem Sie den Umschlag frankieren, der Ihr altes Handy oder Smartphone enthält.
Wohin mit alten Elektrogeräten: Wohin mit dem Elektroschrott? | Umweltbundesamt
Sammelstelle für ausgediente Smartphones und Tablets: handysfuerdieumwelt.de – Die Handysammlung für die Umwelt
Autor: Tim Bartels, aus UmweltBriefe November 2021.