Ohne Digitalisierung kann die Energiewende nicht klappen. Schon klar. Denn nur ein Rechner mit Prozessor kann das immense Angebot dezentraler Ökoenergien effizient koordinieren. Das spart auch Energie. Doch der größte Verbrauchsbrocken sind ja ohnehin die privaten Haushalte, wenn sie das Internet nutzen. Von ihnen gehen die meisten Datenströme aus. Und die werden Jahr für Jahr immer mehr – und mutieren zu gewaltigen Energie-Fressern.
Streamen verbraucht zu viel Energie
Im Home-
Die digitalen Technologien verbrauchen mittlerweile ein Zehntel der weltweit erzeugten Energie und sind für fast vier Prozent des weltweiten CO2–
Rechenzentren, Server und Netze als Energie-Fresser
Vor allem das Streamen von Videos, die achtzig Prozent aller Datenübertragungen ausmachen, soll sich „zum mit Abstand größten digitalen Stromschlucker und gewichtigen Klimafaktor entwickelt“ haben. Kein Wunder, müssen dabei doch Bild-
CO2– Fußabdruck für digitale Dienste
Nimmt man dagegen mit dem Laptop an einer einstündigen Videokonferenz teil, verursacht dies Emissionen von 55 g CO2–
Klimaverträgliches Streaming mit Abwärme
Klimaverträgliches Streaming sei möglich, so die Umweltbehörde, „wenn man es richtig anstellt und den richtigen Weg zur Datenübertragung wählt“. Aus Umweltsicht sei es eine gute Idee, mehr öffentliche WLAN-
Tipps zum Energie-schonenden Verhalten
- Ändern Sie Ihr digitales Verhalten. Streamen Sie z.B. keine Filme in Ultra HD-
oder 4K- Auflösung über eine mobile Datenverbindung auf ein Smartphone, das diese Pixelgröße ohnehin nicht darstellen kann. Schauen Sie sich, um Strom zu sparen, besser Videos an in einer geringeren Auflösung und über WLAN oder Datenkabel. - Laden statt streamen. Wo möglich, sollten Sie interessante Dateien nur einmal auf Ihr Gerät herunterladen, anstatt sie viele Male zu streamen.
- Filme aus dem Netz nie allein. Veranstalten Sie lieber einen Filmabend in großer (Familien-
)Runde. So sitzt nicht jeder allein vor dem Bildschirm und daddelt. Es wird dann weniger gleichzeitig gestreamt. - Aufräumen in der Cloud. Verteilen Sie nicht gleich jeden Schnappschuss „an alle“ und löschen Sie in der Cloud regelmäßig Überflüssiges. Verewigen Sie möglichst keine Bilder desselben Motivs in der Cloud. Aus Sicherheitsgründen wird dort jede Datei immer wieder erneut abgelegt, und das frisst immer wieder erneut Strom.
- Stromsparende Speicheralternative. DVDs, externe Festplatten und natürlich USB-
Sticks sind als (auch platzsparende) Speicher immer noch eine gute Alternative, um alte Dateien zu lagern. - Auch E-
Mails verbrauchen Strom. „Müssen Sie diese E- Mail wirklich ausdrucken?“, werden Sie als Adressat von Mails mittlerweile oft gefragt – im besten Sinne des Ressourcenschutzes. Doch auch die Klimawirkung lässt sich gering halten, wenn Sie wirklich nur das Nötigste versenden und z.B. Anhänge des Senders in der Antwort nicht wieder zurückmailen. Außerdem sollten Sie nicht mehr benötigte Mails direkt löschen und nicht nur in „Ablage P“ verschieben. Außerdem: Spam- Ordner regelmäßig löschen, uninteressante Newsletter abbestellen und E- Mail- Benachrichtigungen sozialer Netzwerke deaktivieren. - Blauer Engel. Seit mehr als zwei Jahren wird das renommierte Umweltzeichen auch für ressourcen-
und energieeffiziente Software vergeben. Zum Beispiel hat sich die Stadt Dortmund dazu bekannt und bevorzugt bei der IT- Beschaffung solche Produkte.
Weitere Tipps, wie Sie Ihre CO2–
Über die Klimawirkung von Cloud-
Autor: Tim Bartels, aus UmweltBriefe März 2022.