Windkraft im Wald: Hier 31 Windräder im Hunsrück
31 Windräder auf dem Hunsrück – Der alte und der neue Wald. Foto: Panoramio/Wikimedia Commons
7. April 2025 | Energie und Wärme

Windkraft im Wald: Gigawatt über Baumwipfeln

Über Baumkronen in deutschen Forsten drehen sich 2 533 Windräder, die insgesamt 7,4 GW leisten. Das entspreche knapp 12 Prozent des Onshore-Windkraftbestands Deutschlands, wie Erhebungen der FA Wind und Solar zeigen.

Ländervergleich der Windkraft im Wald

Die Fachagentur hat für die Windkraft im Wald den aktuellen Stand (Ende 2024) in den Bundesländern dokumentiert. Die meisten Anlagen im Wald stehen in Hessen (531), Rheinland-Pfalz (527) und Brandenburg (515). Baden-Württemberg kommt auf 392 Rotoren über den Baumwipfeln und Bayern auf 310. Noch keine Windräder im Forst installierten neben den Stadtstaaten bislang die Länder Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt auf. Nur wenig Windstrom im Wald erzeugen derzeit auch Niedersachsen (6 Anlagen) und Thüringen (4).

Grund dafür seien „restriktive landesplanerische Vorgaben“, berichtet die FA Wind und Solar. Es zeichne sich aber ein Trend zu vermehrter Öffnung von Waldflächen ab, schreibt die FA. Anstoß dazu habe das Bundesverfassungsgericht im Herbst 2022 gegeben, als es ein striktes Verbot der Windkraft in Thüringens Wäldern für verfassungswidrig erklärte.

NRW, wo bis Ende 2024 nur 137 Anlagen mit 427 MW Gesamtleistung im Wald installiert waren, habe insbesondere Kalamitätsflächen, also von Sturmschäden, Trockenheit oder Borkenkäfern betroffene und teils gerodete Gebiete für Windkraft zugänglich gemacht.

Auch Sachsen (30 Anlagen) und Sachsen-Anhalt (bis 2024 keine WEA im Wald) ließen neuerdings in Forsten Windenergieanlagen zu. „Im Gegensatz dazu kehrt Thüringen durch die Änderung seines Landeswaldgesetzes zu restriktiveren Rahmenbedingungen zurück, die es deutlich erschweren, Windenergieanlagen im Wald zu errichten.“

Hoch über den Baumwipfeln

Neue Anlagen leisteten mittlerweile 6 bis 7 MW. Diese seien bis zu 260 m hoch und ragten somit ausreichend aus den Kronen heraus, „um rentabel Strom zu erzeugen“, schreibt die FA Wind und Solar. Insbesondere in den Mittelgebirgsregionen befanden sich windhöffige Gebiete häufig auf bewaldeten Höhenzügen. Zudem hielten die Waldstandorte vielerorts die geforderten Abstände zu den Siedlungsgebieten ein.

Autor: Tim Bartels, in  UmweltBriefe, April 2025


FA Wind und Solar: Entwicklung der Windenergie im Wald:  Entwicklung der Windenergie im Wald – Fachagentur Wind und Solar


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