2021 war das Europäische Jahr der Schiene. Gewusst? Falls ja, haben Sie davon etwas gemerkt? Vermutlich nicht. Dabei sollen nun führende nationale Eisenbahnverkehrsunternehmen wie die Deutsche Bahn, die französische SNCF, die österreichische ÖBB und die Schweizer Bundesbahnen ihre Zusammenarbeit verbessert haben. Um das zu überprüfen, hat der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) den grenzüberschreitenden Fernverkehr getestet.
Wer mit der Bahn fährt, kann die Gedanken schweifen lassen
„Wer mit der Bahn fährt, kann die Gedanken schweifen lassen, die vorbeiziehende Landschaft genießen und eine Zeitlang einfach abschalten“, wirbt der VCD mit den Vorzügen der Schiene. Dann beginnt der Urlaub bereits auf dem Weg zum Ziel. „Zugfahren heißt, sich für ein paar Stunden aus der Welt zu nehmen“, meint die Süddeutsche Zeitung. Und wer nachts reist und im Liege-
Fernreisen mit der Bahn im Test
Der VCD hat sechs Strecken inklusive zweier Nachtzugverbindungen von den größten deutschen Bahnhöfen nach Rom, Marseille, Amsterdam, Budapest, Stockholm und Danzig untersucht und stellt die besten Reise-
Europaweite Mobilitätsplattform fehlt
Klingt erst mal sehr attraktiv, doch scheiterten Reisende oft schon an der ersten Hürde, berichtet Kettner: Die Ticketbuchung, so er, sei in manchen Fällen noch zu kompliziert, unübersichtlich, zeitaufwendig. Es gibt (noch) keine Informations-
Dass es in Sachen europaweiter Online-
EU-Fahrgastrechtsnovelle
Doch wie eingangs erwähnt, gibt es auch Bahnunternehmen, die kooperieren, so dass man für einige grenzüberschreitende Zugverbindungen bereits Fahrkarten lösen kann. Das müsse für das gesamte EU-
Tipps des VCD für Reisen mit der Bahn durch Europa:
- Planung. Möglichst weit im Voraus: Verschaffen Sie sich einen Überblick über Buchungsportale, Verbindungen und Angebote. Bei der DB-
Reiseauskunft unter bahn.de lassen sich viele Sparpreise auch für Fahrten ins europäische Ausland finden. - Wann Buchen? Wer acht Wochen im Voraus bucht, zahlt bis zu 41 Prozent weniger als Kurzentschlossene, die eine Woche vorher bestellen. Unter der Woche oder nachts sind die Tickets meist günstiger als am Wochenende. Bei Last-
Minute- Buchungen ist der Unterschied zwischen Wochentag und Wochenende deutlich geringer. - Buchungsplattformen. Ticketpreise von Portalen nationaler Bahngesellschaften immer mit denen von unabhängigen Plattformen vergleichen. Die private https:/
/ www.thetrainline.com/ de tritt als Vertriebspartner zahlreicher nationaler Eisenbahngesellschaften wie der Deutschen Bahn (DB), der SNCF oder Trenitalia sowie von Fernbusanbieter Flexbus auf. - Fahrgastrechte. Kommt es zu Verspätungen, sollte man seine Rechte als Fahrgast kennen: Entschädigungen müssen beim Bahnunternehmen beantragt werden, bei dem Sie Ihre Fahrkarte gekauft haben. Verspätet sich Ihr Zug um mehr als 60 min, erhalten Sie 25 Prozent des Preises erstattet, im Fall von mehr als 120 min sind es 50 Prozent. Wer den Anschluss verpasst und diesen mit einem Zug einer anderen Bahngesellschaft erreichen wollte, hat Pech: Man kann nur für den verspäteten Zug entschädigt werden, nicht für die ganze Reisekette.
- Reisekette. Soweit möglich, sollten Sie Ihre Reisekette in einem einzigen Vorgang buchen. Bahnunternehmen müssen von Mitte 2023 an zumindest dann ein durchgängiges Gesamtticket für eine Reisekette ausstellen, wenn alle Verkehrsmittel einer Verbindung durch sie selbst betrieben werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Lage für Fahrgäste mit einer Reisekette, die verschiedene Verkehrsunternehmen umfasst, weiter unbefriedigend bleibt.
- Reisebüro. Wem die Online-
Suche zu anstrengend ist, kann internationale Tickets nicht nur am Fahrkartenschalter, sondern auch in Reisebüros buchen.
VCD Bahntest: Europa per Bahn. Entspannt und preiswert in die schönsten Metropolen!: VCD Bahntest: Europa per Bahn. Entspannt und preiswert in die schönsten Metropolen! oder Bahntest_2021-22.pdf (vcd.org)
Der Mobilitätsatlas der Heinrich-Böll-Stiftung enthält Daten und Fakten zur Verkehrswende: Mobilitätsatlas | Heinrich-Böll-Stiftung (boell.de)
Autor: Tim Bartels, aus UmweltBriefe Januar 2022