Seit 2015 müssen Städte und Gemeinden den Bürgerinnen und Bürgern anbieten, ihren Bioabfall zu trennen. So will es das Kreislaufwirtschaftsgesetz. Es verpflichtet in § 11 Abs. 1 Abfallerzeuger und öffentliche Entsorger dazu, Garten-
Biodünger und Biogas durch Bioabfall
Obst-
Das größte Klimaschutzpotenzial entfaltet sich, wenn energiereiches Biogut wie Küchenabfälle zunächst vergoren wird und später die flüssigen und festen Reststoffe zu Dünger und Kompost aufbereitet werden. Für sortenreinen Grünschnitt oder Landschaftspflegeabfälle sind andere stoffliche Verwertungswege sinnvoller, genauso wie für Altfette aus Küchen. Sind die Bioabfälle getrennt gesammelt worden, muss im Einzelfall das beste, also hochwertigste Behandlungsverfahren ausgewählt werden.
Kein Plastik in den Bioabfall
Doch damit Kompost den Boden tatsächlich verbessert, muss er hochwertig sein. Und das ist er nur, wenn möglichst wenige Fremdstoffe enthalten sind. Wie sortenrein der Bioabfall ihrer Stadt ist, haben Studierende und Wissenschaftler der FH Münster im Auftrag der Abfallwirtschaftsbetriebe dort unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Es landet zu viel Plastik in der Biotonne. Gefunden hat das FH-
„Viele verpacken die organischen Abfälle in Plastiktüten und geben sie erst dann in die Tonne“, sagt Thomas Bohmert vom Institut für Infrastruktur, Wasser, Ressourcen, Umwelt (Iwaru). „Das ist zwar bequem, aber falsch.“ Die Folien machen bei der biologischen Behandlung Probleme und beeinträchtigen die Qualität der Komposte. Das gilt übrigens auch für jene Kunststoffe, die als biologisch abbaubar gekennzeichnet sind.
„Biobasierte Kunststofftüten brauchen viel länger für den Abbau als die Lebensmittelabfälle“, sagt Iwaru-
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So läuft der CO2– Ausgleich durch Bioabfall
- Was darf in die Biotonne? Hat Ihre Kommune eine Vergärungs-
oder eine Kompostieranlage? Bei letzterer hat sich viel getan, so dass diese mittlerweile auch gekochte Speisereste aufnehmen können. Fragen Sie Ihre Abfallberatung. In jedem Fall dürfen Gartenabfälle und Eierschalen in die Biotonne, genauso wie Kaffeefilter, Teebeutel, Federn und Haare sowie Zeitungspapier zum Umwickeln von Speiseresten. - Was auf keinen Fall? Z.B. behandelte Holzreste, Möbelholz, Medikamente, Hundekot, Tampons, Binden, Windeln, Staubsaugerbeutel, Kehricht, Lederreste und Textilien dürfen nicht in den Biomüll.
- Aus der Schüssel direkt in die Tonne. Wer in seiner Küche den Biomüll zunächst in einem kleinem Behälter sammelt, kann am Boden ein wenig Küchen-
oder Zeitungspapier einlegen, das die Feuchte aufnimmt. Den Behälter regelmäßig säubern sowie darauf achten, dass er verschließbar ist. Wer Speisereste in Zeitungspapier einwickelt, verhindert das Auftreten von Maden. - Biotonne und Kompost widersprechen sich nicht, sie ergänzen sich. Für heimische Beete reichen wenige Liter Kompost. Knochen, Fleischreste und Zitrusfrüchte eignen sich dafür nicht, können aber in großen Vergärungs-
oder Kompostanlagen verwertet werden. Gerade Küchenabfälle lassen sich besonders gut zu Biogas vergären. - Restmülltonne kann kleiner werden. Knapp die Hälfte des Inhalts der Restmülltonne besteht aus Bioabfällen. Bei richtiger Trennung kann der Abholrhythmus oder die Größe der schwarzen Tonne gesenkt werden. Biogas oder Kompost kann der Landkreis selbst nutzen oder verkaufen.
- Sie besitzen noch keine Biotonne? Ob Ihre Stadt oder Gemeinde die Biotonne anbietet und wie Sie sie bestellen können, erfahren Sie beim Landratsamt, im Umweltamt und bei den Abfallberatungen.
- Kommune ohne Biotonne. Informieren Sie Ihren Gemeinderat über die Wichtigkeit des Wertschöpfungsprozesses von Bioabfall.
- Praxistipps geben. Wer weiß, warum der Bioabfall getrennt wird und warum man damit einen wichtigen Beitrag für die Umwelt leistet, trennt mit Überzeugung.
Was darf in den Bioabfall, was nicht? Informationen des NABU: Was darf hinein, was nicht? Fragen und Antworten zur Biotonne – NABU
Zum Ressourcenpotenzial von Bioabfall: Bioabfälle: Energie- und Bodenrohstoffe aus der Biotonne – NABU
Zur Bundesgütergemeinschaft Kompost: Startseite (kompost.de)
Autor: Tim Bartels, aus UmweltBriefe, April 2019.