„Wir sind in einer Situation, wo jede eingesparte Kilowattstunde hilft.“ Sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck Ende März, nachdem er vorsorglich die erste von drei Eskalationsstufen des Erdgas-
Lieferstopp für Erdgas aus Russland
Damit reagierte Habeck auf den drohenden Lieferstopp Russlands. Dessen Präsident Wladimir Putin forderte nach seinem militärischen Überfall auf die Ukraine als Reaktion auf die gegen ihn verhängten Sanktionen der EU, Zahlungen nur noch in Rubel zu akzeptieren. Die G7-
Sparen, sparen, sparen
So oder so aber wäre Gas einzusparen sinnvoll – nicht zuletzt, weil bis zum kommenden Herbst die Erdgas-Speicher stärker gefüllt sein sollen als vergangenen Winter. Derzeit liegen die Speicherstände laut Habeck bei 25 Prozent. Der Klimaschutzminister appellierte auch an deutsche Unternehmen und an die Verbraucherinnen und Verbraucher, „dass Sie uns, Deutschland und der Ukraine damit helfen, wenn Sie Gas insgesamt einsparen“.
Dass dieser Appell für Industrieunternehmen ins Leere läuft, meint Michael Sterner von der OTH Regensburg gegenüber dem Science Media Center (SCM) in Köln: „Die energieintensive Industrie ist schon immer auf Energiesparen und Effizienz getrimmt, sonst wäre sie nicht kosteneffizient und wettbewerbsfähig.“ Ein Gas-Stopp lasse sich durch noch mehr Energiesparen nicht auffangen, so der Leiter der Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher Fenes. „Ein Abstellen hätte also massive Auswirkungen auf die Produktion und damit die Arbeitsplätze.“
Wie lässt sich fehlendes russisches Erdgas kompensieren?
Deutschland allein, sagt Leander Kotzur vom Forschungszentrum Jülich, könnte „mit Einsparmaßnahmen knapp ein Drittel des verbrauchten russischen Erdgases kompensieren“. Dies würde aber einen verstärkten Einsatz der Kohlekraftwerke bedeuten – und demzufolge erhöhten CO2–
Die Bundesregierung beschloss Ende Februar den raschen Bau von zwei eigenen LNG-
Ausbau von Wärmepumpen und Erneuerbaren Energien
Wenn die russischen Gasimporte komplett ausblieben – 2021 waren es 400 TWh –, rechnet die Agora in ihrer Studie vor, könnten deutsche Haushalte und Unternehmen es schaffen, die Gasnachfrage vorübergehend um 160 TWh bis 260 TWh zu senken. Dies setze voraus, dass der Bund kurzfristig 500 TWh an anderweitigen Energieeinfuhren (überwiegend LNG) beschaffen könne und alle EU-
Das Impulspapier der Agora Energiewende gibt es unter unter Publikation – Energiesicherheit und Klimaschutz vereinen (agora-energiewende.de)
Eine FAQ-
Autor: Tim Bartels, aus UmweltBriefe, April 2022.
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