Explodierende Energiekosten machen derzeit Haushalten und Unternehmen zu schaffen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts legten die Preise für Strom, Gas und andere Brennstoffe binnen eines Jahres um elf Prozent zu. Schlimm besonders für Haushalte mit niedrigem Einkommen oder Hartz IV. Wenn die ihre Energiekosten nicht mehr oder nur mit Mühe zahlen können, wird von Energiearmut gesprochen.
Energiearmut wächst
Die Energiearmut wächst vor allem in kalten Zeiten: Laut amtlicher Statistik konnten bereits im Winter 2019/
Zudem hat die Politik 2021 eine nationale CO2–
Klimabonus
Die CO2–
Doch das nützt den prekären Haushalten, die zumeist auch in schlecht gedämmten Gebäuden wohnen – und von der CO2–
Energiesparen gegen Energiearmut
Hier hilft es erst mal, durch Energiesparen die Kosten zu senken. Beispielsweise durch einen Tausch stromfressender Haushaltsgeräte wie Geschirrspüler, Waschmaschine und Kühlschrank gegen energiesparende Geräte der Effizienzklasse A (oder B). Alle Lampen sollten mit verbrauchsarmen LEDs ausgerüstet sowie schaltbare Steckerleisten angebracht werden, mit denen sich der Standby-
Würden hierzulande alle Heizungspumpen auf den Stand der Technik gebracht, heißt es, entspräche der eingesparte Strom dem Verbrauch einer Millionenstadt wie Köln.
Fünf Tipps vorm Energiesparen:
- Energiebewusstsein schaffen. Wer Energie sparen will, sollte ungefähr wissen, was eine Kilowattstunde (kWh) eigentlich so kann. Zum Beispiel eine Stunde staubsaugen, mit einem E-
Auto 6,7 km weit fahren, sieben Stunden den Fernseher laufen oder eine Sparlampe bis zu 90 Stunden leuchten lassen. Oder mit einem elektrischen Wasserkocher sieben Mal je zwei Liter erhitzen. Noch eine Größe: Ein über die Maßen stromfressender, alter Kühlschrank hat die Kilowattstunde schon nach anderthalb Tagen verbraucht; ein besonders sparsamer Gefrierschrank kommt auf immerhin drei Tage. Und schließlich verbraucht auch der Stand- by/ Bereitschaftsbetrieb der Elektrogeräte einer 4- köpfigen Familie an einem Tag (ohne die Nacht) in etwa 1 kWh. - Jahresverbräuche kennen. Der schnittliche Pro-
Kopf- Stromverbrauch in Deutschland liegt bei 1 300 kWh im Jahr. Ein 4- Personen- Haushalt kommt statistisch auf jährlich 4 000 kWh – was schon sehr hoch angesetzt ist. Hier lassen sich ohne Probleme 1 000 kWh und damit – bei einem Strompreis von mehr als 30 Cent je kWh – mehr als 300 Euro pro Jahr dauerhaft einsparen – ohne Komfortverlust. - Besuchen Sie regelmäßig Ihren Stromzähler. Machen Sie eine Bilanz: Wieviel Strom verbrauchen Sie an einem Tag, in der Woche, im Monat – und schließlich im Jahr? Wenn Sie Ihre Verbräuche kennen, hat das den Vorteil, dass Sie sich von der nächsten Stromrechnung nicht mehr so leicht überraschen lassen.
- Der Jahresstromverbrauch eines Gerätes lässt sich ausrechnen. Multiplizieren Sie die Leistung Ihres Geräts (Datenblatt, Gebrauchsanleitung oder Etikett) in Watt (W) mit den täglichen Betriebsstunden (h), so erhalten Sie den Tagesstromverbrauch in Wattstunden (Wh). Diesen Wert multiplizieren Sie mit 365 Tagen (je nach Betriebsdauer) und teilen Sie durch 1 000 (1 kWh = 1 000 Wh) – damit erhalten Sie den Jahresstromverbrauch Ihres Gerätes in Kilowattstunden.
- Mit einem Messgerät die Stromfresser entlarven. Leihen Sie sich beim örtlichen Versorger ein Strommessgerät aus. Messen Sie vor allem Geräte, die im Haushalt besonders viel Strom verbrauchen, wie z.B. Kühlschrank und Waschmaschine.
Projekt der DUH zum Bekämpfen von Energiearmut: EnPover – Deutsche Umwelthilfe e.V. (duh.de)
Der Stromspar-Check der Kommunen: Stromspar-Check von Caritas und Energieagenturen – Strom sparen, Energie sparen, Wasser sparen. Soforthilfen kostenfrei. Neutral und unabhängig. Eventuell Zuschuss zum neuen Kühlgerät.
Energiespartipps fürs Homeoffice finden Sie unter https:/
Autor: Tim Bartels, aus UmweltBriefe Februar 2022