Der Klimaschutz polarisiert. „Will uns die Umweltbehörde etwa das Atmen verbieten?“ Zu solch unsinniger Frage verstieg sich einst ein klimaskeptischer Volksvertreter in seiner Pressemitteilung, als das Umweltbundesamt wieder einmal zur CO2–
Wo beginnt der Klimaschutz im Alltag?
Die Behauptung, dass „wer atme, doch ebenfalls den Treibhauseffekt verstärke“, treibt immer noch viele Menschen um, wenn sie in Sachen Klimaschutz vor der eigenen Haustür kehren sollen. Warum unser Atmen kein Problem fürs Klima ist, erklärt sehr schön Energiewendeexperte „Joul“ in einem Youtube-
Und ob – und zwar selbst, wenn man annimmt, dass die Menge an verursachtem CO2–
Der natürliche Treibhauseffekt
Das CO2, das Menschen, Tiere, Pilze und nachts die Pflanzen ausatmen, ist für den natürlichen Treibhauseffekt verantwortlich. Ohne den hätten wir auf der Erde statt angenehme 15 eine Durchschnittstemperatur von minus 18 Grad! Diesen Treibhauseffekt brauchen wir. Und obwohl alle CO2 ausatmen, ändert sich an der Gesamtmenge im Umlauf nichts. Die gleiche Menge wird nämlich von den Pflanzen bei der Photosynthese wieder aufgenommen. Es gibt also ein Gleichgewicht zwischen aus-
Problematisch wird es dann, wenn wir der Atmosphäre CO2 zuführen, das vorher nicht im Kreislauf war: bei der Verbrennung von Erdgas, Kohle oder Erdöl, von Benzin, Diesel oder Heizöl zum Beispiel. Denn damit steigern wir die absolute Menge an CO2. Das heißt: Wir reichern den natürlichen Kreislauf mit Kohlenstoff an, „der bis dahin unter der Erde weggesperrt war“ – z.B. als Kohle oder Erdöl. Dieses neu gebildete CO2 ist es, das zum zusätzlichen Treibhauseffekt führt.
Also: Selbstverständlich wird bei der Atmung von Mensch oder Tier wie auch beim Verrotten von Pflanzen CO2 frei. Doch dieses Gas ist kein Problem fürs Klima, es erhöht die CO2–
Klimaschutz im Alltag: 5 Tipps
1. Weniger Fernreisen, weniger fliegen. Verzichten Sie so oft wie möglich auf Flüge. Auf 100 Kilometer verursacht das Flugzeug pro Person mit 21 Kilogramm die meisten CO2–
2. Weniger Auto. Lassen Sie Ihren PKW so oft wie möglich stehen; vermeiden Sie Kurzstrecken; auf 100 Kilometer verursacht das Auto mit Verbrennungsmotor pro Person 14 Kilo CO2; treten Sie beim Beschleunigen das Gaspedal nie ganz durch und fahren Sie vorausschauend; achten Sie auf optimalen Reifendruck. Besser noch: Nutzen Sie täglich Ihr Fahrrad und/
3. Weniger Energieverbrauch daheim. Viel ist die Rede von Ökostrom. Dabei kommt es im Privaten doppelt so stark auf die Heizung an. Achten Sie daher beim Mieten oder beim Kauf einer Wohnung darauf, wie gut sie gedämmt ist. In einer nur durchschnittlich isolierten Wohnung verbraucht man rund drei Mal so viel Wärme wie in einem Haus, das beste Standards erfüllt. Hier kann man Energie und Geld sparen. Und das, ohne auf irgend etwas verzichten zu müssen.
4. Weniger Fleisch und Milchprodukte essen. Es gibt eine einfache und praktische Möglichkeit für jeden von uns, das Klima zu schützen: einfach den Verzehr von Rind-
5. Weniger einkaufen, weniger Müll. Wichtig für den Klimaschutz ist, was wir essen, aber auch, wie viel davon in den Müll wandert: 82 Kilo beste Lebensmittel landen bei jedem von uns pro Jahr in der Tonne, das sind 17 Prozent aller Einkäufe. Am häufigsten weggeworfen werden Obst, Gemüse und Backwaren. Ein Kilo Brot im Müll emittiert so viel unnötiges CO2 wie 3,5 km Autofahren.
Ihr persönlicher CO2– |
YouTuber Joul erklärt, warum CO2 nicht gleich CO2 ist: Warum CO2 nicht CO2 ist – YouTube
Klimaneutral leben, ein Ratgeber aus dem Umweltbundesamt: Klimaneutral leben (umweltbundesamt.de)
Autor: Tim Bartels, aus UmweltBriefe, Mai 2018.
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