Drei Publikationen der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) behandeln das kommunale Flächenpooling als wichtiges Steuerungswerkzeug. Dabei werden Grundstücke von verschiedenen Eigentümern zu einem Areal zusammengefasst, um ausreichend Fläche für Windprojekte zu schaffen. Auch bei Solarparks kommt das Verfahren zum Einsatz. Die Flächen können von einer Vielzahl von Personen stammen.
Wie funktioniert das Flächenpooling
Die Kommune, auf der die Flächen liegen, koordiniert den Prozess und legt gemeinsam mit Beteiligten Kriterien fürs Vorhaben fest, etwa Pachtzahlung oder Abstände zu Wohngebieten. Hinzu kommt: Der Pachtzins wird zwischen allen Eigentümern nach einem vereinbarten Schlüssel aufgeteilt – unabhängig davon, ob am Ende auf ihrem Grundstück ein Windrad steht oder nicht.
Alle bekommen einen angemessenen Pachtbetrag pro Jahr ausgezahlt. Das ist sinnvoll, fair und erhöht die Zustimmung zum Projekt. Wer befürchtet, am Ende leer auszugehen, da die Anlage auf einer anderen Parzelle entsteht, wird vermutlich eher einem Pooling-Modell zustimmen als einem Einzelvertrag.
Über das Flächenpooling kann die Kommune zudem steuernd eingreifen und den Projektierern Vorgaben machen, etwa was Mindestabstände zur Wohnbebauung oder Eigentumsverhältnisse angeht.
Windenergie in Baden-Württemberg
Der Windenergieausbau im Südwesten geht nur schleppend voran. 2024 kamen 22 neue Anlagen hinzu, drei wurden stillgelegt. In Baden-Württemberg stehen 778 Windräder mit insgesamt 1800 MW. Bis 2040 sind 3000 Windräder mit 12000 MW installierter Gesamtleistung erforderlich. Pro Jahr ist daher in den kommenden 16 Jahren eine zusätzliche Leistung von 600 MW nötig. Das entspricht mehr als 100 Windrädern.
Autor: Tim Bartels, UmweltBriefe März 2025
Die drei neuen Publikationen der KEA Klimaschutz-und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) zum kommunalen Flächenpooling stehen kostenfrei zum Download bereit unter: KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH: Virtuelle Szenarien für Kommunen
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